
(Dr. Thomas Arendt) – Ihr Zufallsfund im Jahre 1900 wurde zu einer archäologische Sensation: Schwammtaucher stießen damals vor der griechischen Insel Antikythera (sie liegt zwischen der Peloponnes und Kreta) auf die Überreste eines römischen Schiffswracks. Begleitfunde an Mümzen ergaben, dass sich der Untergang des Schiffs auf den Zeitraum zwischen den Jahren 70 bis 60 vor Christus datieren lässt. Unter den zahlreichen Objekten, die Taucher aus dem Wrack bargen, befand sich ein stark korrodierter Messingklumpen, umgeben von den Resten eines Holzkastens. Mehrere offenbar dazugehörige Bruchstücke konnten ebenfalls dem Klumpen direkt zugeordnet werden. Schnell indentifizierte man das Ganze als eine Art Maschine uns seit über 100 Jahren rätzelte die Forscherwelt, was es mit dem sog. „Mechanismus von Antikythera“ auf sich hat.
Bereits in den 1950er-Jahren zeigen Röntgenuntersuchungen, dass sich im Inneren des Messingklumpens Zahnräder und mechanische Bauteile sowie zahlreiche eingravierte Inschriften befinden. Voltammetrische Untersuchungen des Messings ergaben außerdem, dass der Mechanismus sogar noch älter als die dekade des Schiffsuntergangs sein muss. Offenbar wurde die die überraschend komplexe feinmechanische Apparatur bereits im späten 2. Jahrhundert vor Christi hergestellt. Doch wofür war der „Mechanismus von Antikythera“ gut? Nun schient klar, dass die antiker Rechenmaschine, die mehr als 2000 Jahre lang auf dem Meeresgrund lag, genutzt wurde, um astronomische Abläufe vorhersagen zu können. Nicht nur den Lauf von Sonne und Mond sondern auch die Bewegungen der in der Zeit vor Christi Geburt bekannten Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Das berichtet aktuell ein Forscherteam aus Großbritannien und Zypern unter der Leitung von Tony Freeth im Fachblatt „Scientific Reports“.
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