(Sebastian Hollstein) – Die sogenannte „Critical Zone“ ist die poröse Haut der Erde, wo Luft, Wasser, Gestein und Organismen miteinander wechselwirken. Sie erstreckt sich von der Vegetation durch den Boden und das Gestein bis hinab zum Grundwasser in zum Teil mehreren Hunderten von Metern Tiefe und ist durch Flüssigkeitsströmung und Stofftransport miteinander verbunden. Der Mensch ist abhängig von ihren Ressourcen – von der Wasserversorgung bis zur Nahrungsmittelproduktion. Umweltverschmutzung, Landnutzung und Klimawandel verändern zunehmend die oberirdischen Lebensräume – welche Auswirkungen das aber für die unterirdischen Lebensräume hat, bleibt häufig im Verborgenen.
Deshalb untersuchen Jenaer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (SFB) AquaDiva seit 2013, wie Wasser ober- und unterirdische Lebensräume verbindet und wie lokale geologische Gegebenheiten und Oberflächenbedingungen die Eigenschaften und funktionelle Diversität der unterirdischen Lebensräume bestimmen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat nun entschieden, das Konsortium für vier weitere Jahre mit rund elf Millionen Euro zu fördern. Neben neun Instituten der Universität Jena sind das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V. (Leibniz-IPHT) und das Max-Planck-Institut für Biogeochemie beteiligt.
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