(red) – Man nannte ihn den „Herrn der singenden Heerscharen“, mit den von ihm geleiteten Fischer-Chören wurde er anlässlich der Olympiade 1972 in Münschn weltbekannt. Nun ist der Dirigent und Komponist Gotthilf Fischer von uns gegangen. Fischer starb bereits am vergangenen Freitag mit 92 Jahren, wie seine Managerin bestätigte. Der Musiker sei friedlich eingeschlafen, sagte sie, nach dem Gotthilf Fischer heute im engsten Familienkreis beigesetzt worden war.
Fischer „sammelte“ Chöre und dirigierte in seinen Hochzeiten mehr als 60.000 Sänger auf der ganzen Welt. Über 15 Millionen Tonträgen von Aufnahmen seiner Fischer-Chöre sollen weltweit verkauft worden sein, heißt es. Hinzu kamen auch Youtube-Klicks im Internet. So kam seine Aufnahme der Europahymne, Beethovens „Ode an die Freude“, nach Angaben von Fischers Management auf mehr als 17 Millionen Youtube-Streams und Zehntausende Downloads bei Anbietern wie Amazon und Spotify.
Gerne erinnert man sich in unserer Stadt an das fast schon traditionelle Weihnachtssingen mit Fischer in der Goethe-Galerie. Jahr für Jahr, insgesamt fast zwanzig Mal, kam der singende Schwabe nach Jena, dirigierte, verkaufte Bücher und erzählte kleine Anekdoten. Kein Wunder, denn per Vertrag mit dem Centermanagement hatte er lebenslänglich das Recht, immer zur Weihnachtszeit hier aufzutreten. Nun dirigiert er sicher im Himmel die Engelschöre.