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Expertise für Bauchspeicheldrüsenkrebs gebündelt: Pankreaskrebszentrum am Universitätsklinikum Jena erstzertifiziert

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Die am besten geeignete Therapie legt Prof. Rauchfuß für jeden Patienten individuell fest – gemeinsam mit Kollegen anderer Fachrichtungen am Jenaer Uniklinikum. – Foto: UKJ Rodigast

(ukj/ac) – Mit dem Pankreaskrebszentrum verfügt das Universitätsklinikum Jena (UKJ) über ein weiteres, auf die Diagnostik und Therapie einer bestimmten Krebsart spezialisiertes Behandlungszentrum. Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte das Zentrum nun als sogenanntes Organkrebszentrum. „Gerade die Diagnostik von Bauchspeicheldrüsenkrebs benötigt fundiertes Wissen und langjährige Erfahrung“, sagt Prof. Utz Settmacher, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, an dem das Zentrum angesiedelt ist. „Das Zertifikat bestätigt, dass wir die hohen Anforderungen der DKG erfüllen.“

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist selten, gehört jedoch zu den am häufigsten zum Tode führenden Krebserkrankungen. Etwa 18.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland neu daran. Ein Karzinom am sogenannten Pankreas wird oft erst spät erkannt. „Denn zum einen fehlen geeignete Screeningmethoden in der Vorsorge. Zum anderen werden die ersten Beschwerden wie unspezifische Bauchschmerzen, Übelkeit oder Rückenschmerzen oft nicht als Anzeichen für den aggressiven Krebs erkannt“, so Prof. Falk Rauchfuß, Koordinator des Pankreaskrebszentrums und Oberarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am UKJ. „Bei deutlichen Symptomen, beispielsweise, wenn sich die Augen der Betroffenen gelblich färben, weil sich Gallenflüssigkeit im Körper staut, ist die Erkrankung meist schon weit fortgeschritten.“ Dann lässt sich das Karzinom oft nur noch schwer oder gar nicht mehr operieren.

In interdisziplinären Tumorboards besprechen die Chirurgen der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie gemeinsam mit weiteren Krebsexperten des UniversitätsTumorCentrums am UKJ die am besten geeignete Therapie – individuell für jeden Patienten. „Die operative Entfernung des Tumors ist dabei meist die einzige Chance auf Heilung“, sagt Prof. Rauchfuß. „Deshalb sollten alle Pankreaskrebspatienten, bei denen eine Operation möglich ist, auch operiert werden.“ Etwa 80 Operationen an der Bauchspeicheldrüse nehmen die Jenaer Chirurgen pro Jahr vor – viele davon aufgrund von Pankreaskrebs. Ist die Erkrankung zu weit fortgeschritten, der Tumor zu groß oder hat Metastasen gebildet, können Patienten meist nur noch palliativ betreut werden. „In diesem Fall kann eine Chemotherapie helfen, den Patienten so viel Lebensqualität wie in ihrer Situation möglich zu geben“, beschreibt Prof. Rauchfuß eine der letzten Therapieoptionen für die Erkrankten. 

Wichtig ist es für die Betroffenen, Hilfe in spezialisierten Zentren zu erhalten, in denen qualifizierte Experten verschiedener Fachdisziplinen zusammenarbeiten. In diesem Zusammenhang lobte die Zertifizierungskommission der DKG vor allem die hohe Fortbildungsquote der Mitarbeiter des Pankreaskrebszentrums. Außerdem hob sie die große Anzahl an Studien hervor, mit denen die Mediziner die Diagnostik von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs künftig verbessern und die Therapiemöglichkeiten weiterentwickeln wollen.

Autor: RADIO JENA Redaktion JENAhoch2

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